Woher das Glück kommt 5-Minuten-Traum vom 10. Mai 2024

Woher kommt das Wort "Glück" und woher das Glück selbst? Kann man ihm mit Glücksbringern nachhelfen? Da hilft nur ausprobieren!
Das Wort "Glück" stammt vom mittelniederdeutschen Gelucke und dem mittelhochdeutschen Gelücke ab. Beides stammt wiederum von dem Wort "gelingen". Das hat was mit dem Wort "leicht" zu tun. Glück ist also das Gelungene, das leicht Erreichte.
Die Herkunft des Wortes "Glück" lässt sich vergleichsweise noch leicht erklären. Aber woher kommt das Glück selbst und wer oder was bringt es angeblich herbei? Folgend ein paar Ideen zum Sammeln und Ausprobieren, um Eure Glückssträhne etwas anzukurbeln:
Glücksbringer Kleeblatt
Nach Wiesenklee mit vier Blättern haben sich schon die Menschen vor 2.000 Jahren gebückt. Weil Klee normalerweise drei Blätter hat und eine vierblättrige Pflanze nur schwer zu finden ist, wurde diese Ausnahme auf der Wiese zum Glücksbringer.
Glücksbringer Schwein
Das Schwein gilt in vielen Ländern als Glücksbringer: Schon in der Antike opferte man der griechischen Göttin Demeter Schweine. Der wilde Eber war das heilige Tier der germanischen Götter und die Göttin Freya trug den Beinamen "Syr", also "Sau". In China steht das Schwein noch heute für Zufriedenheit und Glück. Und in Japan bedeutet das Wildschwein Stärke.
Geld bringt Glück
Der Begriff "Glückspfennig" stammt noch aus der Zeit des Kupferpfennigs. Heute heißt es richtig "Glückscent". Wenn man einen Cent auf der Straße findet, dann bringt er Glück. Durch ihn, so behauptet man, kommt noch mehr Geld in den Geldbeutel. Früher dachte man, der Pfennig würde vor bösem Zauber und Hexen schützen. Und wenn man ihn immer bei sich in der Hosentasche trüge, dann würde man nicht betrogen werden.
Übrigens:
Wenn man den Glückscent verschenkt, dann wünscht man dem Beschenkten, dass ihm niemals das Geld ausgehen soll.
Hundedreck bringt Glück
Pflatsch - und mitten hinein in den Hundehaufen getreten! Was ein Pech, könnte man meinen! Einige Menschen beteuern, ein Tritt in den Hundedreck würde Glück bringen. Andere sagen, wenn einem eine Taube auf die Schulter macht, würde das Glück bringen! Warum das so sein soll, da weiß selbst die Wissenschaft nicht weiter. Vielleicht ist jemand einfach mal in einen Hundehaufen getreten und hat sich die Sache mit dem Glücksbringer ausgedacht.
Kaminkehrer bringen Glück
Angeblich soll es schon reichen, wenn man einfach so mitten auf der Straße einem Kaminkehrer begegnet: Schon hat man richtig viel Glück!
Die Kaminkehrerin oder der Kaminkehrer kommen, um die Schornsteine, Öfen und Kessel zu säubern. Früher, als noch mehr mit Holz oder Öl geheizt wurde, da waren die Kamine häufig so dreckig, dass der abgelagerte Ruß auch mal angefangen hat zu brennen. Wenn gekehrt wurde, konnte durchs Putzen ein Feuer verhindert werden. Also brachte er den Leuten dadurch das Glück, dass es keine Brandgefahr mehr gab.
Den schwarzen Dreck im Kamin nennt man auch "Pech". Der Kaminkehrer macht also das Pech weg. Aber da wo kein Pech mehr ist, muss ja noch lange kein Glück sein, oder?
Rubbeln an Statuen bringt Glück
Jedes Münchner Kind weiß, dass es Glück bringt, den Löwen an der Residenz die Nase zu reiben. Genauso wie es Glück bringen soll, die Bremer Stadtmusikanten in Bremen zu streicheln, den Daumen des Till Eulenspiegel in Mölln oder die Nase des Steinernen Mannes in Augsburg anzufassen.
Was genau hinter einem solchen Brauch steckt oder wo er herkommt, weiß kein Mensch. Fest steht, dass sehr viele Leute glauben, wenn sie etwas Heiliges oder Kraftbringendes wie die Löwen berühren, dass dann ein wenig von dieser Kraft auf sie selbst übergeht.
Was macht wirklich glücklich?
Harvard-Studie über Glück: Gute Beziehungen machen uns glücklich
Was uns wirklich glücklich macht, das untersuchen Wissenschaftler der Harvard University seit mehr als 80 Jahren in der umfangreichsten Studie zur Glücksforschung über einen besonders langen Zeitraum. Seit 1938 begleiten sie rund 2.000 Menschen aus drei Generationen in einer Langzeitstudie bei ihrem Streben nach dem Glück. Ihre ersten Ergebnisse widersprechen der Annahme, dass materielle Dinge, Geld oder Erfolg im Beruf automatisch zu mehr Zufriedenheit führen. All das sei auch nicht unerheblich, schreiben die Forscher, doch den Unterschied machten gute Beziehungen aus, in denen wir uns unterstützt und geschätzt fühlen.
Gute Beziehungen machen uns glücklicher und gesünder.
Auch wenn die Bedürfnisse eines jeden Menschen individuell sind, haben die Wissenschaftler den wichtigsten Faktor für ein glückliches Leben ausgemacht: Gute soziale Beziehungen, die das Gefühl von Verbindung und Zugehörigkeit vermitteln. Sie machen uns glücklicher und gesünder. Damit sind aber nicht nur Paarbeziehungen, sondern auch gute Beziehungen zu Familienmitgliedern wie Eltern und Kindern, Freunden, Kollegen oder Nachbarn gemeint. Sogar Zufallsbegegnungen haben einen positiven Effekt auf unser Glücksempfinden. Wichtig sei es laut der Studie, selbst aktiv zu werden und soziale Kontakte bewusst herzustellen. Diese soziale Fähigkeit lässt sich erlernen wie ein Muskel, schreiben die Forscher.
Glücksforschung: Was uns glücklich und unglücklich macht
Das ständige Streben nach Glück kann sogar unglücklich machen. Glück werde oft wie ein Preis gesehen, den man sich erarbeiten oder gewinnen kann und dann sein Leben lang behält. Das funktioniere nicht, meinen die Forscher. Stattdessen sollten wir gute Beziehungen führen, mehr im Hier und Jetzt leben und versuchen, im täglichen Leben Zufriedenheit zu empfinden.
Wie glücklich wir sind, bestimmen auch unsere Gene
Das Gen SLC6A4 leitet das Hormon Serotonin in die Zellen weiter. Das macht uns entspannt und gut gelaunt. Forscher gehen von zwei Arten dieses Gens aus: einer Langform und einer Kurzform. Wer die Langform des Gens besitzt, bekommt mehr Serotonin ab - und sieht eher das Positive. Ein kürzeres Gen macht anfälliger für Pessimismus.
Internationalen Studien zufolge wird die Veranlagung zum Glücklichsein zu etwa 30 bis 40 Prozent von unseren Genen bestimmt. Die Lebensumstände machen rund 10 Prozent aus. Den Rest haben wir selbst in der Hand. Was können wir also zu unserem eigenen Glück beitragen?
Glücklichsein lernen: Wie man das Glück trainiert - Öfter mal was Neues: mehr Abwechslung, mehr Glück
Glücksbotenstoffe werden auch ausgeschüttet, wenn wir einen abwechslungsreichen, aufregenden Alltag haben. So schreibt Stefan Klein in seinem Buch "Die Glücksformel", dass man das Glück wie eine Fremdsprache lernen und trainieren kann: Freude, Lust, Aufmerksamkeit, Neugier und Lernen seien untrennbar miteinander verbunden. Deshalb sei es wichtig, sich um menschliche Beziehungen zu bemühen, Kontraste und Herausforderungen zu suchen und einen aktiven Alltag zu leben.
"Unser Gehirn ist nicht dafür gebaut, dauernd glücklich zu sein, aber es ist süchtig danach, nach Glück zu streben."
Manfred Spitzer, Neurowissenschaftler und Psychologe
Quellen:
https://www.br.de/kinder/glueck-gluecksbringer-kinder-lexikon-100.html
https://www.ardalpha.de/wissen/psychologie/glueck-gluecksforschung-weltglueckstag-gluecklich-tag-des-gluecks-100.html